Wenn wir uns mit jemandem (oder sogar etwas) identifizieren, fühlen wir uns zugehörig. In einer Zeit, in der sich vor allem junge Menschen zunehmend einsam fühlen (Quelle: BiB), ist dieses Gefühl der Identifikation/Verbundenheit besonders wichtig – auch mithilfe von Social Media.
Beiträge, mit denen sich viele Menschen identifizieren können, sind auch tendenziell erfolgreicher. Wir teilen diese Inhalte, speichern oder kommentieren sie. Ich zeige dir hier vier verschiedene Arten der Identifikation (aus User-Perspektive) und wie du sie für dich nutzen kannst – mit Praxis-Beispielen.
Hinweis: Das hier ist ein Beitrag in einer Reihe von Tipps, die dir bei deinen nächsten Social Media-Posts helfen könnten. Weitere Tipps:
1. Massen-Identifikation
Das sind die typischen Social Media-Postings, mit denen sich eigentlich jeder identifizieren kann. Sie sind sehr allgemein – also das klassische „Das kennen wir doch alle!“. Ein Beispiel dafür wäre ein Spruch darüber, dass wir mehrfach am Tag in den Kühlschrank gucken und doch immer nur dasselbe drin ist.
Dieser Beitrag spielt mit dem Unterschied zwischen Männern und Frauen auf der Toilette – er ist also sehr simpel gehalten. Wir alle können es nachvollziehen und uns in die Situation hineinversetzen.
Die Umsetzungsform ist übrigens sehr speziell – was gut ist. Es gibt einen Wiedererkennungswert und einen klaren Markenkern (warum der so wichtig ist, habe ich hier beschrieben).
2. Gruppen-Identifikation
Diese Form ist etwas spezifischer als die Identifikation mit der Masse. Sie richtet sich an einzelne Nischen bzw. Gruppen, die etwas gemeinsam haben. Andere Personen, die nicht zu dieser Gruppe gehören, können es also schwer nachvollziehen. So werden sich Pflanzenliebhaber zum Beispiel in diesem Bild eher wiedererkennen:
Der Vorteil für deinen Account ist, dass das Gefühl der Verbundenheit noch stärker ausgeprägt ist. Es entsteht also ein positiveres Gefühl, das mit deinem Account bzw. deiner Marke assoziiert wird.
3. Fremd-Identifikation: „Ich hab an dich gedacht“
Bei dieser speziellen Form der Identifikation erkennst du dich in einem Beitrag nicht direkt selbst wieder, sondern musst sofort an eine bestimmte Person denken – zum Beispiel einen Freund oder eine Arbeitskollegin.
So gesehen ist diese Form sehr ähnlich zur Gruppen-Identifikation. Es ist immer abhängig von der Person, die den Beitrag gerade sieht.
Wenn dir sehr schnell im Auto schlecht wird, würdest du den Beitrag vielleicht witzig finden. Noch witziger ist es aber, wenn dir Freunde diesen Post schicken, weil sie genau wissen, wie schnell dir im Auto schlecht wird (oder auch deinem Hund). In diesem Fall ist es sowieso schon witzig, weil der Hund sehr menschlich wirkt.
4. Insider-Identifikation: „Das sind so wir!“
Die schönste Art der Identifikation ist, wenn du dich gemeinsam mit jemandem in etwas wiedererkennst. Diese Form der Identifikation entsteht häufig bei sehr engen Freunden bzw. Personen, die sehr viel Zeit miteinander verbringen.
Dabei wird das Gefühl vermittelt, dass dieses Posting perfekt auf die Freundschaft der beiden Personen (oder auch einer Freundesgruppe) passt.
@emmaclareillingworth Piping hot tea ☕️☕️☕️ @isabellalvittoria @Harley James #officelife #officehumor #wfhlife #fyp #officeoutfit #corportategirly #corporatelife #corporatetiktok #corporatehumor #marketingtiktok #gossip #leaked ♬ sonido original – Bryan Bojorquez | Música
Hier erkennen sich vielleicht die ein oder anderen Arbeitskollegen untereinander wieder, weil sehr offensichtlich gelästert wird. Witzig ist natürlich, dass man es auch als Massen-Identifikation sehen könnte, da vermutlich viele diese Situation nachvollziehen können. Wirklich gut zur Geltung kommt es aber dann, wenn du diesen Beitrag genau dieser einen Person schickst, mit der du in der Mittagspause gestern „genau so“ ausgesehen hast.
Fazit: Identifikation ist immer gut
Natürlich lässt sich schwer vorhersagen, welche Form der Identifikation auf welche User zutrifft. Der Punkt ist aber, dass jegliches Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Interaktion mit dem Beitrag führt. Je stärker das Gefühl der Verbundenheit, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass damit interagiert wird.
Besonders „wertvoll“ ist die Tatsache, dass solche Beiträge häufig (per Privatnachricht) geteilt werden – das steigert die Reichweite immens. Noch besser, wenn sie sogar in der Story (Instagram) oder im Feed (Facebook) geteilt werden. Beliebt ist auch, Personen in den Kommentaren zu taggen. All das sind hervorragende Möglichkeiten, wie dein Beitrag an Interaktion und damit an Reichweite gewinnt.