Mit Dummheit zum erfolgreichen Social Media-Post

Es gibt so Beiträge bei Social Media, wo man sich denkt: „Haben die eigentlich Drogen genommen? Wer kommt auf so was?!“ Und ich glaube, dass es viel mehr solcher Inhalte voller Dummheit braucht.

Was den Erfolg von dummen Posts ausmacht und wie du sie umsetzen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Hinweis: Das hier ist ein Beitrag in einer Reihe von Tipps, die dir bei deinen nächsten Social Media-Posts helfen könnten. Weitere Tipps:

Was ich direkt dazu sagen muss: Es geht hier um Postings, die nicht jeder witzig findet. Beiträge, bei denen du wahrscheinlich schon sehr genau im Kopf hast, wem du sie schicken kannst – und wem nicht (deiner Mutter höchstwahrscheinlich nicht).

Manchmal beziehen sich die Posts auf Insider, sind Running Gags in einer Community oder Referenzen an irgendwelche Filme oder Serien. Manchmal ist es aber auch einfach nur geistiger Durchfall. Hier mal ein Beispiel:

Grüße an den Freund, der mir das geschickt hat. Aber ganz ehrlich: Ich verstehe es nicht. Ich musste etwas lachen, weil es so bekloppt ist – aber instinktiv frage ich mich, was das soll.

Ein kleiner Zauberer rennt durch ein Modegeschäft (anscheinend Zara), läuft hinter die Kassen und wird – vermutlich von einer Verkäuferin – umgeschubst. Zack: rund 800.000 Likes in ca. zwei Tagen. Und hier noch ein weiteres erfolgreiches Beispiel:

Einfach nur ein Stück Lego. Es ist ein Bild als Reel, es ist nicht plattformgerecht aufbereitet und sieht einfach nur gruselig aus. Aber es ist herrlich dämlich (spielt natürlich auch mit der Lego-Nostalgie) und hat direkt einen Call-to-action integriert (Aufruf zum Teilen).

Warum sind Menschen eigentlich bei Social Media unterwegs? Vermutlich häufig, weil sie Ablenkung suchen (das ist bei den Digital Media Types sogar ein eigener Typ). Diese „dummen Posts“ sind Beiträge, die so sehr aus der teilweise glattgebügelten Social Media-Masse herausstechen, dass sie zum Thumbstopper werden. Sie lassen uns einen Moment innehalten – und sind perfekt für Ablenkungssuchende.

Solche Beiträge eignen sich super für die Interaktion, da folgende Dinge passieren können:

1. User wollen ihre Irritation kundtun

Jetzt habe ich als User schon Zeit mit dem Beitrag verbracht, aber ich verstehe es einfach nicht. Also gehe ich in die Kommentare, um es hoffentlich nachzuvollziehen (und eine Erklärung zu finden) oder stelle selbst eine Frage.

2. Auf den Spaß eingehen

Irgendwie hat mich dieser Beitrag voller Dummheit gecatcht und ich will noch einen Witz obendrauf setzen. Wie im Beispiel mit dem kleinen Zauberer. Ein User schreibt zum Beispiel: „Ich hoffe, er hat sie für diesen körperlichen Angriff verflucht“. Dieser Kommentar hat über 60.000 Likes.

3. Gemeinsamkeit

Wenn ich (aus welchem Grund auch immer) über diesen Beitrag gelacht habe und mir danach etwas bescheuert vorkomme, will ich Bestätigung. Kennen wir ja: „Sag‘ mir bitte, dass ich da nicht alleine drüber lache!“ – also wird der Beitrag mit engen Freunden geteilt.

Alle drei Punkte sind relevant, wenn es um die Reichweite des Social Media-Posts geht, weil es den Algorithmus befeuert und der Beitrag noch mehr Personen ausgespielt wird.

Je länger eine Social Media-Plattform existiert, desto mehr wird professionalisiert. Es gibt Marktforschungen, Zielgruppen-Analysen und Seminare für Markenstrategien. Das ist auch alles gut und sinnvoll.

Manchmal sind es aber eben auch die simplen Dinge. Wieso sollte ich monatelang eine Formatentwicklung durchlaufen, wenn meine spontane Idee auch sofort viele User erreichen kann? Denke jedoch an deine Ziele und was du mit dem Posten von Inhalten erreichen willst. Ein einzelner viraler Beitrag, der nicht zu deiner vorhandenen Strategie passt, kann nämlich tödlich sein.