Darum schaden Hashtags deiner Instagram-Reichweite

Eigentlich sollten Hashtags deiner Reichweite helfen. Sie sind sogar zu so einem bekannten Markenzeichen für Social Media geworden, dass manche Menschen schon gar nicht mehr an das Wort „Raute“ denken, wenn sie das Zeichen # sehen.

Dieser Artikel basiert auf Erkenntnissen, die jemand auf Reddit geteilt hat. Diese Person hat nach eigenen Angaben mehr als sieben Jahre Erfahrung in der Betreuung von Social Media-Accounts und verhilft ihnen zu mehr Wachstum. Und ich muss sagen: Die Aussagen machen durchaus Sinn und sind nachvollziehbar. Trotzdem werde ich einige eigene Punkte und Erfahrungen ergänzen.

Hello everyone I’m here to clear some air around using hashtags
byu/depressioun inInstagramMarketing

Es ist definitiv nicht so, dass sofort „die ganze Welt“ deinen Beitrag sieht, wenn du etwas auf Social Media postest. Wie der Algorithmus auf Instagram sich seinen Weg bahnt, beschreibt die Person in dem Beitrag folgendermaßen:

Dein Content wird den ersten 10 % deiner Follower angezeigt.

Basierend auf deren Reaktionen wird der Beitrag den nächsten 10 % angezeigt (und so weiter).

Wenn der Content viel Rückmeldung bekommt (durch z.B. Interaktionen), wird er im Entdecken-Feed ausgespielt.

Dort geht das ganze Spiel weiter, bis der Beitrag entweder durch die Decke geht oder die Reichweite langsam wieder abflaut.

Klingt für mich grundlegend logisch, wobei ich hinterfragen würde, ob der Content am Anfang tatsächlich nur 10 % der Follower angezeigt wird. Vermutlich ist der Algorithmus durchaus komplexer und der Beitrag wird auch Nicht-Followern angezeigt, wenn es genau deren Interesse trifft. Eigentlich wissen wir nur eine Sache wirklich genau über den Algorithmus von TikTok und Meta (Instagram und Facebook).

Nutzt du Hashtags, wird deine Reichweite gespalten. Der Reddit-User beschreibt, was dann passiert:

Wenn du einen Beitrag postest, werden die 10 % Reichweite deines Posts 50-50 aufgeteilt. Also kommen am Anfang statt 10 % nur noch 5 % der Reichweite von deinen Followern – die anderen 5 % kommen von Hashtags. Wichtig ist dann die Frage: Wie reagieren die Personen auf den Beitrag, die dem Hashtag folgen?

Nehmen wir also an, dass dein Beitrag ohne Hashtags am Anfang ursprünglich 100 Leuten angezeigt worden wäre. Mit einem Hashtag (zum Beispiel #fun) sieht die Aufteilung anfänglich dann so aus:

  • 50 deiner Follower sehen den Beitrag
  • 50 Personen sehen den Beitrag, die dem Hashtag „fun“ folgen

Prinzipiell wäre es noch kein großes Problem, wenn die Personen, die deinen gewählten Hashtags folgen, deinen Content sehen. Ist doch eigentlich sogar gut oder? Nimmst du zum Beispiel #fun, würden mehr Personen deinen Beitrag sehen, die sich auch für den Hashtag interessieren.

In seinem Post erklärt der Reddit-User, dass nur Personen Hashtags folgen, die kein Interesse an deinem Content haben. Würden sie dir für diesen einen speziellen Beitrag folgen, würden sie bald das Interesse verlieren und sie werden zu einer „toten Community“.

Das greift für mich sogar noch etwas zu kurz und ich würde noch zwei Punkte ergänzen:

Denken wir zum einen mal an uns selbst: Warum folgen wir Hashtags? Vielleicht, weil es irgendwann mal lustig war und wir mittlerweile vergessen haben, dass wir dem Hashtag folgen. Oder vielleicht, weil wir zu einem bestimmten Thema tatsächlich mehr sehen möchten.

Wenn ich aber wirklich #fun folge, möchte ich wahrscheinlich eher lustige Bilder und Videos und nicht Marketing-Kampagnen von Kleinunternehmen sehen. Es kann also unterschiedliche Gründen für das Folgen von Hashtags geben, die du beachten solltest.

Der nächste Punkt wären Bots bzw. Spam-Accounts. Die folgen irgendwelchen Hashtags und werden sowieso nie mit irgendeinem Content interagieren, weil sie vielleicht auch nur gekauft wurden. Würdest du das Risiko eingehen, dass eventuell fünf Personen (von den ersten 100), die deinen Beitrag sehen, vielleicht gar nicht wirklich existieren? Ich nicht.

Wie bei vielem, was den Algorithmus von Social Media-Plattformen betrifft: Nichts genaues weiß man nicht. Die Argumentation der Person hinter dem Reddit-Post klingt für mich schlüssig, aber wirklich nachweisen und pauschal auf allen Content anwenden kann man es sicherlich nicht.

Allerdings sollte uns das doch noch einmal zu denken geben: Was ist wirklich der Sinn von Hashtags? Hilft es dir wirklich, deine Reichweite zu verbessern? Oder wolltest du damit einfach nur ein Statement setzen und #cool sein? Probiere einfach ein bisschen herum, denn klare Regeln, die für immer gelten, gibt es bei Social Media sowieso nicht.