Ein Bild als Reel: Wie der Algorithmus von Instagram ausgetrickst wird

Ein Bild als Reel? Wenn du häufiger durch deinen Instagram-Feed scrollst, ist dir das vielleicht auch schon passiert: du siehst ein lustiges Bild oder eine typisch bekloppte Kleinanzeigen-Konversation, du liest gerade entspannt und plötzlich taucht das hier auf:

Ja geil. Das Foto ist gar kein richtiges Foto, sondern ein unnötiges Reel. Aber warum? Ist es tatsächlich so unnötig? Es wäre doch sogar einfacher, wenn die Accounts es als Foto posten würden oder nicht?

Und damit sind wir beim dubiosen Algorithmus von Instagram. Die Plattform ist zwar als Plattform für schöne Fotos gestartet, aber besonders durch die Konkurrenz von TikTok hat sich Instagram immer mehr auf Videos konzentriert.

Das bedeutet, dass Instagram-Usern viel mehr Videos von Accounts empfohlen werden, denen sie gar nicht folgen. Und die Reichweite von Videos schlägt immer die Reichweite von Fotos (mit Videos verbringen wir logischerweise auch mehr Zeit).

Die Idee ist also einfach: Nicht-Videos in Videos umwandeln, damit sie mehr Leuten ausgespielt werden. Und es funktioniert – obwohl (oder vielleicht sogar gerade weil) die Grafiken teilweise unterirdisch schlecht aufgelöst sind oder sogar abgeschnitten:

Dieser Trick macht mich persönlich fast schon sauer, weil er überhaupt nicht Userzentriert ist (und ich mich jedes mal über mich selbst aufrege, wenn es mir passiert):

Halte das Video möglichst kurz. Wenn User gerade dabei sind, einen Text zu lesen und das Video (was eigentlich keins sein sollte) endet, werden sie wahrscheinlich auf „noch einmal ansehen“ klicken, um den Rest des Textes zu sehen.

Und dann kickt der Algorithmus: Je häufiger ich mir ein Video angucke, desto mehr interagiere ich natürlich auch mit dem Inhalt. Wenn der Algorithmus also merkt: „Ach guck‘ mal, der hat sich das Video sogar zwei Mal angeguckt“, wird es direkt noch mehr Personen ausgespielt – die Reichweite wird also erhöht. Und das wäre mit einem klassischem Foto eben nicht passiert.

Für deinen Content kann diese Form also durchaus spannend sein und mit einem „Bild als Reel“ lässt sich eine gute Reichweite generieren. Achte aber darauf, was es mit deiner Marke macht und ob es dich am Ende nicht trotzdem unsympathisch dastehen lässt.

Hinweis: Das hier ist ein Beitrag in einer Reihe von Tipps, die dir bei deinen nächsten Social Media-Posts helfen könnten. Weitere Tipps: